Warum dieser Lernraum?
Der Lernraum soll Forschung transparenter machen, Ergebnisse schneller und breiter kommunizieren. Er folgt dem Open-Science-Ansatz, der die Wissenschaft aus dem Elfenbeinturm herausholen will, um die Realität unmittelbarer mitzugestalten. Im klassischen Wissenschaftsablauf gibt es oftmals sehr lange Zyklen unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Auf ausführliche Literaturrecherchen folgen empirische Forschungsphasen, dann Auswertungen und oft noch ein Review-Prozess. Erst dann wird veröffentlicht.
Für unser Projekt „Organisationale Resilienz im ‚Mitmachunternehmen‘” (REMI) sind diese langen Forschungs-Sequenzen nicht mehr zeitgemäß. Sie würden dem derzeitigen Wandel hinterherhinken. Im Lernraum werden nun schon früh wissenschaftliche Ergebnisse des Projektes REMI präsentiert, ausgetauscht und diskutiert. Die Hürde zwischen der Wissenschaft und der Praxis wird abgebaut.
Warum ist eine offene Wissenschaft aktuell besonders wichtig?
Wir erleben derzeit einen Umbruch, der vergleichbar ist mit dem zur Industriegesellschaft vor 150 Jahren. Es geht um einen grundlegenden Wandel des Wirtschaftssystems, der alle Facetten von Unternehmen betrifft. Vieles ändert sich derzeit mit großem Tempo: von neuen Geschäftsmodellen über Innovationsstrategien bis hin zur Neuorganisation der Arbeit. Es handelt sich um einen Paradigmenwechsel in Richtung einer Informationsökonomie. Ob Unternehmen oder Wissenschaft, alle betreten derzeit Neuland. Es gilt immer wieder neu zu lernen. Deshalb braucht man auch neue wissenschaftliche Formate, wie Lernräume, in denen auch kleine Schritte publik werden.
Für wen ist dieser Lernraum?
Dieser Lernraum ist für alle, die sich mit Wandel von Arbeit beschäftigen und sich dafür interessieren, wie man diese Veränderungen beteiligungsorientiert gestalten und in diesem Zuge die organisationale Resilienz stärken kann. Eine Zielgruppe ist die Forschung, die Ergebnisse wissenschaftlich aufbereitet und zur Diskussion stellt. Eine andere wichtige Zielgruppe sind Praktiker:innen aus der Wirtschaft, Beschäftigte, ihre Interessensvertretungen und die Politik.
Im Lernraum wird es verschiedene Formate geben – von wissenschaftlichen Analysen bis hin zu Expert:inneninterviews. Es wird Stellungnahmen geben, in denen sich auch die teilnehmenden Sozialpartner des REMI-Projektes, sowohl Gewerkschaften als auch Arbeitgeber, positionieren können. Der Raum will verschiedenste Akteure zusammenbringen, die einen Plan für eine innovative und sozialpartnerschaftliche Gestaltung der Arbeitswelt der Zukunft entwickeln wollen.